Station 2: Nishi Hongan-ji

Wir kehren zu der kleinen Kreuzung zurück und biegen rechts ab. Wir folgen der Straße bis wir ein großes, hölzernes Tor durchqueren. Das Shimabara daimon (島原大門) ist der offizielle Eingang zu dem ehemaligen Freudenviertel.

Shimabara

Wir setzen unseren Weg fort und folgen der Hanayachō-dōri (花屋町通) bis wir auf eine große Straße, die Ōmiya-dōri (大宮通), treffen. Wir überqueren den Zebrastreifen und folgen der Mauer des Nishi Hongan-ji weiter gen Osten. Erst wenn wir die Horikawa-dōri (堀川通) erreichen und somit die ganze Länge des Tempelgeländes abgelaufen sind, biegen wir nach rechts ab. Vorbei am Glockenturm des Tempels, begeben wir uns zum Eingang des Nishi Hongan-ji.

Nishi Hongan-ji (西本願寺) – Das zweite Hauptquartier

〒600-8501 京都市下京区堀川通花屋町下ル

〒600-8501 Kyōto-shi, Shimogyō-ku, Horikawa-dōri, Hanaya-chō

Website:

Telefon:

www.hongwanji.or.jp

+81 753715181

Öffnungszeiten: 05:30 – 17:30 Uhr

Der Nishi Hongan-ji, der auch das Zentrum der Jōdo Shinshū Sekte bildet, sympathisierte mit den Loyalisten und versteckte nach der Schlacht an den Verbotenen Toren viele Chōshū Rebellen. Dadurch wurde die Shinsengumi auf den Tempel aufmerksam. Als die Zahl ihrer Mitglieder stieg und ein größeres Hauptquartier benötigt wurde, beschloss man zwei Probleme auf einmal zu lösen. Durch einen Umzug im Frühjahr des Jahres 1865 (Genji 2) in den Nishi Hongan-ji gewann die Truppe an Platz und konnte gleichzeitig die Priester und die Besucher im Auge des Tempels behalten. Die Priester versuchten zunächst den Umzug durch Geldgeschenke und andere Methoden abzuwenden, doch Kondō und sein Vize Hijikata ließen sich nicht von ihrem Plan abbringen. Genutzt wurden vor allem die große Goei-dō Halle und der zweistöckige Wachturm mit seiner Trommel. Dazu wurde ein Badehaus, ein Gefängnis und ein Exekutionsplatz gebaut.

Glockentrum
Glockentrum des Nishi Hongan-ji

Die Shinsengumi nutze den Vorplatz des Tempels zunächst auch für ihr Waffentraining. Dabei trainierten sie nicht nur den Umgang mit Schwert und Lanze, sondern auch das Feuern von zwei Kanonen, die sie vom Protektor Kyōtos erhalten hatten. Nachdem sich die Priester und Betenden beim Protektor beschwert hatten, wurde das Üben mit den Kanonen auf dem Tempelgelände wiedereingestellt. Ein weiterer Grund zur Beschwerde war der Fleischkonsum der Männer. Als Buddhisten waren die Priester Vegetarier und der Verzehr von Fleisch für sie tabu. Die Männer der Shinsengumi nahmen darauf jedoch keine Rücksicht und bereiteten ihr fleischhaltiges Essen auf dem Tempelgelände zu.