Station 4: Mibu-dera

Wir setzen unseren Weg fort, bis wir auf der rechten Seite den Eingang zum Mibu (壬生寺) Tempel entdecken.

Mibu-dera (壬生寺) – Die Wölfe von Mibu

〒604-8821 京都市中京区坊城仏光寺北入る

〒604-8821 Kyōto-shi, Nakagyō-ku, Mibukayōgosho-chō, Bukkō-ji, Kitairu

Website:

Telefon:

www.mibudera.com

+81 758413381

Öffnungszeiten/

Eintritt:

Tempelgelände: 08:30 Uhr – 17:00 Uhr

Kostenlos

Grabanlage: 08:30 Uhr – 16:30 Uhr

100 Yen

Geschichtsmuseum: 08:30 Uhr – 16:30 Uhr

Erwachsene 200 Yen
Bis 18 Jahre 100 Yen

Der Tempel

Betritt man das Tempelgelände führt ein Weg gerade auf die Haupthalle (本堂) zu. Links daneben befindet sich die Pagode des Tempels (千体仏塔). Läuft man den Weg wieder zurück, ist auf der linken Seite ein kleiner Pavillon (水掛地蔵堂), der eine dem Bodhisattwa Jizō gewidmete Wasserschale beherbergt und einen kleiner Schrein (弁天堂), bei dem zu Benten, einer der sieben Glücksgötter, beten werden kann. Das nächste Gebäude, die Halle des Amida (あみだ堂), ist der Eingang zu dem Geschichtsmuseum und dem kleinen Friedhof auf dem einige Mitglieder der Shinsengumi beigesetzt wurden.

Die Grabanlagen

Die Grabanlage kann durch die Amida Halle des Tempels betreten werden. Durchquert man diese, findet man den Weg zu den Gräbern, die auf einer Insel von einem kleinen Teich umgeben, liegen. Der Eintritt wird beim Eintreten in den Friedhof bezahlt, indem ein hundert Yen Stück in die dafür bereitgestellte Box geworfen wird.

Mibu-dera

  1. Statue des Drachengottes
  2. Gedenkturm für die verstorbenen Verwalter von Mibu
  3. Gedenkstein für das Lied „Ah Shinsengumi“ von Michiya Mihashi
  4. Gedenkstein für die Äbte des Mibu-dera
  5. Hügelgrab
  6. Grab von Serizawa Kamo und Hirayama Gorō
  7. Gemeinschaftsgrab von sieben Shinsengumi Mitgliedern, die während des Ikedaya Vorfalls getötet wurden (Okuzawa Eisuke, Andō Hayatarō, Nitta Kakuzaemon)
  8. Grab von Shinsengumi Mitglied Kawai Kisaburo, der wegen Hinterziehung Selbstmord begehen musste
  9. Steinmonument in dem die Haare von Kondō Isami eingeschreint sind
  10. Büste von Kondō Isami
  11. Ehrenmonument für die Verdienste der Shinsengumi
  12. Scheingrab (Kenotaph) für die Shinsengumi
    Errichtet von der Shinsengumi Gesellschaft im Jahr 2005, um der Seelen der Verstorbenen zu gedenken
  13. Stein der hundert Tempelbesuche
    Ursprünglich von den Gläubigen eines Nebentempels errichtet, stand der Stein am Eingang des Mibu Tempels. In ihn war das Verbot „車通るべからず“ – Die Durchfahrt ist für Wägen verboten – eingraviert. Das störte jedoch die Shinsengumi und der Stein wurde verlegt.
Grab von Serizawa Kamo
Grab von Serizawa Kamo und Hirayama Gorō

Im hinteren Teil des Friedhofs befindet sich ein Aufsteller mit unzähligen ema, kleine Holztäfelchen in Form einer Kimonojacke, die auf der einen Seite mit den Farben der Shinsengumi bemalt sind. ema findet man in vielen japanischen Schreinen und Tempeln und es gibt sie in unterschiedlichen Formen und Farben. Auf die blanke Seite schreiben die Besucher ihre Bitten und Wünsche für die Götter auf, bevor sie an eigens dafür vorgesehenen Aufstellern aufgehängt werden.

Die Kleidung der Samurai des Rōshi Korps war zunächst recht schäbig und bis auf ihre zwei Schwerter waren die Mitglieder oft nicht als Samurai zu erkennen. Nach der Gründung der Shinsengumi wurde die bis heute berühmte Uniform, welche die ema des Mibu-dera inspirierte, eingeführt. Es wurden in Ōsaka hellblaue haori bestellt, die wie eine Jacke über dem Kimono getragen wurden. Der Saum der Ärmel war mit einem weisen Zackenmuster verziert. Durch diese auffällige Farbkombination waren die Männer leicht für jedermann erkennbar. Die Zahl der Mitglieder stieg jedoch rasch auf mehr als hundert Mann an, so dass es zu teuer gewesen wäre, die Uniform beizubehalten. Es heißt deshalb, dass der blau-weise haori nur in der Anfangszeit der Shinsengumi als deren Uniform benutzt wurde.

Mibu-dera 2

Ein weiteres Erkennungszeichen der Truppe war ihr Banner. Auf diesem war auf dem blutrotem Grund mit goldener Schrift das Zeichen für Aufrichtigkeit – makoto   誠 – aufgemalt. Da das Zeichen auch mit Treue übersetzt werden kann, galt es auch als Sinnbild für ihrer Treue zum Shōgun.

Der blau-weise haori und die rote Flagge finden sich heutzutage an vielen Orten in Kyōto wieder. Besonders seit in Fernsehen, Anime, Büchern und Manga die Geschichte der Shinsengumi unzählige Male neu interpretiert worden ist, erfreut sich die Truppe großer Beliebtheit. Eine besonders populäre Adaption der Geschichte ist das Daitinggame „Hakuoki“, dass inzwischen sogar auf dem englischsprachigen Markt erhältlich ist. Viele der ema, die auf der Grabanlage des Mibu-dera zu finden sind, sind deshalb mit den Figuren des Spiels bemalt.

ema und weitere Souvenirs, sowie einen englischsprachigen Flyer mit Informationen über den Tempel erhält man an dem Verkaufsstand in der Halle des Amida. Wenn man zu dieser zurückkehrt, gibt es noch die Möglichkeit das kleine Museum des Tempels zu besuchen. Dieses hat jedoch keine Verbindung zur Shinsengumi und ihrer Geschichte.

Wer das Glück haben sollte am 16. Juli in Kyōto zu sein, sollte sich die buddhistische Totenandacht zu Ehren der Shinsengumi nicht entgehen lassen. Am Tag des Ikedaya Zwischenfalls reisen unzählige Shinsengumi Fans zum Mibu-dera, um vor der Statue von Kondō Isami eine buddhistische Totenzeremonie durchzuführen. Auf diese Weise sollen die Geister der Verstorbenen beruhigt werden. Anschließend gibt es neben Essensständen, auch Schwertkunstvorführungen und Gedichtvorträge.