Station 2: Ikedaya

Unsere nächste Station ist nur wenige Meter entfernt. Wir laufen geradeaus weiter und überqueren den kleinen Fluss Shirakawa. Kurz darauf finden wir auf der rechten Straßenseite das Ikedaya Hananomai Restaurant. Das Restaurant ist leicht an einer Tafel, die über die Shinsengumi informiert, zu erkennen.

 Ikedaya (池田屋) – Der Ikedaya Zwischenfall

〒604-8004 京都市中京区三条通河原町東入中島町82

〒604-8004 Kyōto-shi, Nakagyo-ku, Sanjō-dōri, Kawaramachi-Higashiiru, Nakajima-chō 82

Website:

Telefon:

www.chimney.co.jp

+81 +81 752578122

Öffnungszeiten: Mittagsmenü unter der Woche

Montag bis Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonn- und Feiertage

11:00 – 14:00 Uhr

16:00 – 24:00 Uhr

16:00 – 01:00 Uhr

11:00 – 01:00 Uhr

11:00 – 24:00 Uhr

Die Shinsengumi wurde durch die Festnahme und Folter von Furutaka Shuntarō in der Maekawa Residenz auf das Gasthaus Ikedaya aufmerksam. Furutaka, der auch unter dem Synonym Kiemon bekannt war, unterstützte die sonnō-jōi Bewegung, indem er Shōgunatsgegnern Unterschlupf in seinem Laden Masuya gewährte. Unter Folter gab er zu, dass Anhänger der Bewegung planten den Kaiser zu entführen, den Palast niederzubrennen und den Protektor Kyōtos zu ermorden. Zudem verriet er, dass weitere Männer aus Chōshū sich in der Gegend um Kawaramachi bereithielten. Daraufhin durchsuchten die Samurai von fünf shōgunatstreuen Lehen, zusammen mit der Shinsengumi, Teehäuser, Gasthäuser, Restaurants und Hauptquartiere von diversen Lehen, um die Rebellen zu finden. Kondō patrouillierte mit neun weiteren Männern – unter ihnen Nagakura Shinpachi, Okita Sōji und Tōdō Heisuke – die Westseite des Kamogawa Flusses, während sein Vize Hijikata zusammen mit Harada Sanosuke, Inoue Genzaburō, Saitō Hajime die Ostseite übernahmen. Insgesamt konnten nur etwa 34 Mann der Shinsengumi teilnehmen, da viele krank waren.

Ikedaya

Zur gleichen Zeit hatte das Verschwinden von Furutaka die Rebellen beunruhigt. Die Männer, die vornehmlich aus Chōshū, Tosa und Kumamoto stammten, verabredeten sich am Abend des 08. Juli 1864 (5. Tag des 6. Monats Genji 1) im Ikedaya, um die Situation zu besprechen. Mit der Zeit wurden ihre Diskussionen aber immer hitziger, so dass man sie auch von der Straße aus hören konnte. Vermutlich wurde die Shinsengumi auf diese Weise auf die Versammlung aufmerksam.

Während Hijikatas Männer die Flüchtenden aufhalten sollten, stürmte Kondō und sein Trupp das Gebäude. Im ersten Stock trafen sie auf etwa 20 Loyalisten mit gezogenen Schwertern. Okita tötete seinen ersten Gegner, nachdem dieser sich nicht ergeben wollte. Daraufhin brachen im ganzen Haus blutige Kämpfe aus und bald griffen auch Hijikata und seine Männer ein. Nagakura erinnerte sich später an das Geschehen: „[The rebels] came at us like cornered rats, brandishing their swords fiercely above their heads.“ Kondō berichtete weiter:

„We fought against a large number of rebels. The sparks flew [from our swords]. After we had fought for a couple of hours, Nagakura’s sword had been broken in two, Okita’s sword had been broken off at the tip, the blade of Todo’s sword had been cut up like a bamboo whisk […] My sword, perhaps because it is the prize sword Kotetsu, was unscathed […] Although I have been in frequent battles […] our opponents were many and all courageous fighters, so that I nearly lost my life.“

Am Ende des Kampfes war das Ikedaya von shōgunatstreuen Samurai umzingelt. Laut Kondōs Bericht starben während des Kampfes sieben Rebellen, vier erlagen ihren Wunden und 23 wurden gefangen genommen. Unter den Toten befanden sich auch einige einflussreiche Führer der Loyalisten.

Ikedaya 2

Zu den Überlebenden hingegen, gehörte auch Katsura Kogorō, der später unter dem Namen Kido Takayoshi Geschichte schreiben sollte. Als einer der Gründerväter des modernen japanischen Staates, spielte er später eine maßgebende Rolle während der Meiji-Restauration. Durch einen Zufall war Katsura eine Stunde zu früh am Ikedaya und beschloss im Anwesen des Tsushima Lehens zu warten. Auf diese Weise entging er den Kämpfen.

Manche behaupten heute, dass das Eingreifen der Shinsengumi beim Ikedaya Vorfall die Meiji-Restauration um ein Jahr verzögert und die Loyalisten dazu gebracht hätte, ihre Strategie zu überdenken. Auf Seite der Shinsengumi gab es nur einen Toten, zwei tödlich Verwundete und zwei Verletzte. Die Gräber der Gefallenen findet man im Mibu Tempel. Der Einsatz der Shinsengumi wurde hoch belohnt. Insgesamt bezahlte das Aizu Lehen 600 ryō, die unter den beteiligten Mitgliedern aufgeteilt wurden.

Heute ist das Ikedaya das japanische Restaurant Ikedaya Hananomai.  Auf ihrer Website, die auch auf Englisch aufrufbar ist, findet man verschiedenste Menüs zum Thema Shinsengumi. So gibt es zum Beispiel ein Hijikata oder ein Okita Menü. Durch seine zentrale Lage eignet sich das Restaurant, um seinen Spaziergang gut gestärkt und mit vollem Bauch zu beginnen.